

Das Ehrwalder Hallenbad wird geschlossen!
09.03.23.
Am Dienstag trafen sich die Gemeinderäte und 9 Vertreter der TZA um über die Zukunft des Hallenbads Ehrwald zu entscheiden.
Unsere Liste hat sich bis zum Schluss dafür eingesetzt, Möglichkeiten für einen Weiterbetrieb aufzuzeigen.
Peter hat nochmals nachgefragt ob man nicht die 50/50 Aufteilung ändern kann , z.B. mehr Anteile der Tourismus u. weniger die Gemeinde. Ich habe unter anderem unsere besprochene Variante: "Sommer Außen- Schwimmteich und in den Wintermonaten Hallenbadebetrieb" vorgestellt.
Die Barbara hat die Wichtigkeit des Bades für die Privatvermieter und bei schlechtem Wetter betont.
Aber letztendlich mussten wir zur Kenntnis nehmen, dass wegen der hohen Kosten, eine Weiterführung des Badebetriebes nicht möglich sein wird.
Ehrwalder Hallenbad pro und kontra
Stellungnahme der Liste Huamat u. GLE, vom 10.12.2022
Das Ehrwalder Hallenbad wurde im Jahr 1974 erbaut, im Jahre 2000 erstmals saniert und erweitert (Rutsche, Kleinkinderbecken).
Der Liste Huamat ist es wichtig die Fakten, die Pro und Kontras aufzuzeigen.
Was spricht dafür:
Das Bad ist eine ganz wichtige Infrastruktur für jung und alt, für Gäste und Einheimische. Viele Vermieter möchten ihren Gästen alternative Erholungsmöglichkeiten bieten. Kinder lernen schwimmen. Ehrwald braucht ein Erlebnis- und Begegnungszentrum. Ein Ganzjahresbad gehört dazu.
Extreme Wetterlagen nehmen zu, das Bad ist dann um so wichtiger wenn Freiluftaktivitäten nicht möglich sind. An solchen Tagen ist das Hallenbad sogar überfüllt.
Das Bad bereichert also das alternative Freizeitangebot in der Zugspitzarena. Es ermöglicht eine interessante Kinderbetreuung und ist ein wichtiger Werbefaktor besonders für die privaten Zimmer- und Appartement- Vermieter der Region.
Sonst würden ja auch nicht alle großen Hotels einen SPA- Bereich, mit Bäder und Wellness- Anlagen anbieten.
Was spricht dagegen:
Die hohen Energiepreise machen den monatlichen Abgang des Bades um ca. 50% teurer; für den kommenden Winter sind zuerst 56.000 €, danach 33.000 monatlich von der Gemeinde zu zahlen. Das Bad ist allgemein veraltet: Die Technik sowie der Saunabereich und Fitnessraum sind veraltet; nicht mehr zeitgemäß. Seit der letzten Sanierung im Jahre 2000 wurde kein Geld mehr investiert.
Vom Land Tirol werden wenig Zuschüsse zu Erwarten sein.
Wie kann das Bad gerettet werden?
Die großen Preistreiber sind die hohen Energiekosten. Bad und Sauna brauchen viel Heizöl bzw. Elektrischen Strom. Das heißt also weg vom Heizöl und Strom selber erzeugen.
Eine genau dimensionierte Hackschnitzelheizung oder Pelletsheizung und eine PV- Anlage auf dem Dach der Tennishalle könnten es richten.
Die veraltete Technik, im besonderen der Wärmetauscher, sind zu wechseln und durch moderne Geräte zu ersetzen. Über dem Kinderbereich und dem Solebecken muss das Vordach erneuert werden. Das Kleinkinderbecken sollte zudem einen eigenen wärmeren Wasserkreislauf erhalten.
Um das Ehrwalder Hallenbad für die Zukunft zu retten braucht es den Umbau auf „Erneuerbare Energieen“ und moderner Technik.
Da es bisher versäumt wurde eine Kostenaufstellung, bzw. Angebote für solche Anlagen einzuholen, haben wir recherchiert und eine ungefähre Kostenschätzung nur für die notwendigsten Maßnahmen erstellt:
Hackschnitzelheizung mit Wärmetauscher ….ca. 700.000 Euro
PV- Anlage auf dem Dach der Tennishalle …..ca. 250.000 Euro
Dachkonstruktion neu über dem Kinderbecken und dem Solebecken.... ca. 200.000 Euro.
Fürs erste sind das 1,2 Millionen Euro, davon muss die Gemeinde Ehrwald die Hälfte aufbringen.
Aber nur ein kompetenter Planer kann die genauen Investitionskosten berechnen!
Ziel:
Es geht um die essenzielle Frage: Bad oder kein Bad in Ehrwald?
Mit der Investition in moderne Heiztechnik und einem attraktiven Außenbereich, Schwimmteich und Sprungturm, wie es schon geplant war, könnte das Ehrwalder Hallenbad weiterhin ein beliebter Meilenstein der Tourismusregion Zugspitzarena sein. Mit Fossilfreier, nachhaltiger Technik, könnte es eines der ersten Öko- Familienbäder Tirols werden.
Der Zubau einer neuen Sauna kann später überlegt werden.
Die Liste Huamat und Grüne Liste Ehrwald setzen sich für den Erhalt des Hallenbades in Ehrwald ein. Voraussetzung ist es aber, die derzeit hohen Ausgaben auf ein vernünftiges, leistbares Maß zu senken.
Wir sehen wie großartig unsere Zugspitzregion doch ist und dazu gehört neben vielen anderen Attraktionen auch ein Familienbad. Unsere Aufgabe sehen wir darin eine ausreichende Infrastruktur anzubieten, zu erhalten oder zu renovieren, aber nicht solche Einrichtungen still zu legen.
Text: Robert Wilhelm




